Immer wieder begegnen mir in meinen Beratungen Menschen, die mit sich selbst nicht zufrieden sind.
Oder – um es genauer zu sagen – mit ihrem Äußeren nicht zufrieden sind.

Doch mal ehrlich: reduziert man sich dadurch nicht selber auf die äußere Hülle? Woher kommen diese Selbstzweifel? Ist es denn nicht wichtiger, WER wir im Inneren sind, als WIE wir aussehen? Warum ist uns unser Aussehen so wichtig? Wollen wir uns wirklich auf das Aussehen reduzieren lassen?
Ich bin der Meinung, dass unsere Seele und unser Charakter definieren, wer wir sind. Nicht unsere physische Hülle, der Körper.

Geprägt von der Gesellschaft glauben wir, einem bestimmten Schönheitsideal entsprechen zu müssen

In einer Gesellschaft, in der noch immer Mager-Models im Fernsehen dominieren und noch immer mit einem guten Aussehen mehr erreicht werden kann, als mit einem guten Charakter, haben vor allem Frauen es oft nicht leicht.
Wir Frauen definieren uns oft über unser Äußeres – weil wir meinen, dass das zählt. Weil wir im Fernsehen erleben, dass Schönheit = Erfolg bedeutet. Weil wir so oft gehört haben: „Wenn du etwas schlanker wärst, dann…“ oder „Du solltest mal was an den Haaren machen lassen…“ usw.
Vielleicht wurden wir mal von einem Mann verlassen, wegen einer Frau, die in unseren Augen hübscher, schlanker, strahlender war.
Wenn wir nur oft genug hören, dass wir zu dick sind oder nicht gut genug sind, dann glauben wir es irgendwann.

Wir schützen uns, indem wir Mauern um uns herum errichten

Wir bauen uns eine Mauer um uns herum auf, um uns vor weiteren Verletzungen zu schützen.
Doch dabei übersehen wir oft eines: Mit einer Mauer um uns herum sperren wir nicht nur andere aus unserem Leben aus – wir sperren auch uns selber ein.
Wir spielen die Starke, lächeln sogar noch dann, wenn uns wieder einmal etwas gesagt wird, was uns verletzt.
Dabei übersehen wir nur zu gern, dass wir uns mit unserem Verhalten selbst verletzen und die anderen uns nur immer wieder aufzeigen, was unser Thema ist. Wenn wir mit unserem Aussehen nicht zufrieden sind, sind wir eben besonders empfänglich für genau die Stimmen, die genau auf diesen Punkt hinweisen. Sind wir selbst der Meinung, wir sind nie gut genug, dann werden uns immer wieder Leute begegnen, die uns eben auch genau das sagen oder mit ihrem Verhalten zeigen.

Wie also kommen wir raus aus diesem Teufelskreis?

Uns einzuigeln ist keine Lösung!
Es gibt sicher viele Wege, um aus diesem Kreislauf auszubrechen. Fakt ist: Wir selber müssen da raus, nicht die anderen! Es ist ein Anfang, sich jeden Tag bewusst zu machen, welche GUTEN Seiten wir haben und nicht permanent auf unsere eigenen (vermeintlichen) Unzulänglichkeiten zu schauen.
Ein anderer möglicher Weg ist es, es endlich anzunehmen, wenn ein Mensch in unserem Leben ist, der uns sagt, wie wundervoll und liebenswert wir sind. Wenn wir hören, dass wir – so wie wir sind – genau richtig sind! Doch fällt es uns oft schwer, das dann auch anzunehmen. Das ist ein Lernprozess. Gut, wenn dieser Mensch, der uns das sagt, dann sehr beharrlich ist.
ICH habe diese Menschen in meinem Leben. Und ich bin von Herzen dankbar dafür.
Ich wünsche jedem einzelnen, der mit sich selbst zu kämpfen hat, einen solchen Menschen in seinem Leben.
Für heute sage ICH dir: Du bist ein wundervoller Mensch! Schau in den Spiegel und sieh dir in die Augen. Die Augen sind der Schlüssel zur Seele! Siehst du diesen wundervollen Menschen, der dir aus dem Spiegel entgegen sieht?

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